Mittwoch, 18. Juni 2008

Hunger in der Welt

Die Schweiz ist UNO-Mitglied. Was haben wir der UNO und deren FAO zur Lebensmittelkrise zu sagen? Ich weiss es nicht, es scheint darüber keine öffentliche Diskussion zu geben.

Die FAO setzte sich das Ziel, bis 2015 die 800 Millionen Hunger leidenden Menschen in der Welt zu verringern. Heute aber sind es 850 Millionen. Die neue Lebensmittelkrise droht, weitere 100 Millionen Menschen Hunger leiden zu lassen.
Der FAO-Gipfel in Rom hätte mehr als über die aktuelle Krise, über den realen Nutzen wie der UNO-Ernährungsorganisation oder der Weltbank debattieren sollen, die bloss einen Geldregen verteilt, der Abhängigkeit schafft. FAO-Präsident Jacques Diuof ist seit 1993 im Amt. In seiner Ära hat sich die Situation verschlimmert. Da muss man sich fragen: ist ein Wandel nicht angebracht? Auch Diouf's Gesprächspartner müssen unter die Lupe. Es sind die Gentech-Produzenten, die Saatgutverkäufer, die Produzenten von Junk Food – jene Unternehmen, die Lebensmittel rund um den Globus reisen lassen. Sie sind es, die mit dieser Krise Gewinn machen.

Notwendig ist ein Übergang zu einer ökologischen Landwirtschaft, die nicht von den multinationalen Unternehmen kontrolliert wird. Eine Landwirtschaft, die von den traditionellen Gemeinschaften praktiziert wurde, der die Prinzipien Diversität, Synergie und Recycling zugrunde liegen. Die Lösung ist ein Netzwerk von lokalen Wirtschaften, die wir in einer Mischung aus Tradition und Innovation verbinden können. Diese sollten unterstützt werden und zwar nicht nur in Afrika, sondern auch in der Schweiz.

Die Agrarindustrie die von ihr verursachten Probleme mit deren Methoden selber lösen zu lassen, die zu ihrer Entstehung geführt haben, nämlich Bodenerosion, Monokulturen, Subventionen und Dumping und der Verlust der Lebensmittelsouveränität, ist falsch. Was wir wollen ist die Freiheit, die eigene biologische Vielfalt zu nutzen. Die Schuld liegt nicht bei den Bauern und auch nicht beim Klima. Beide sind die ersten, die darunter leiden – unter diesen Dingen, die sie nicht erfunden haben. Das sind die Fragen die uns interessieren und nicht ob Ahmadinejad zum Essen nach Rom eingeladen war oder nicht.